Vinzenz wohnt in einem niederbayerischen Dorf – leider, findet er, denn in diesem Kaff tut sich ja rein gar nichts! Er muss ministrieren statt Rockstar zu werden, statt Traum-Freundin sitzen die schwermütige Mama und die doofe Schwester mit am Tisch. Doch dann greift Vinz durch und gründet eine Band, die unter anderem mehr schlecht als recht in den unruhigen Zeiten von Wackersdorf-Demos mitmischt. Irgendwie läuft aber von da an auch alles verkehrt: Ein „guter Freund“ besorgt Drogen, Vinz entdeckt seine große Klappe (Wo kommt die eigentlich her? Er hat keine Ahnung).

Lebendig erzählt von Sebastian Beck erfahren wir, wie sich Vinz durch die schwierigen Jahre der Spätpubertät schlägt, Lebenserfahrungen sammelt, selbstständig wird und letztendlich seinen Weg findet. Wer sich an die 80er Jahre erinnert, kommt bei diesem Roman auf seine Kosten – wer in einer ländlichen Gegend aufgewachsen ist, wird die Dorfdynamik und ihre verschiedenen Menschentypen wiedererkennen. Ein absolutes Lesevergnügen mit feinen ernsten Untertönen.

Susi Albers-Dowling

Zuständig u.a. für Medientipps in der Stadtbücherei.